24.05.1999
Wilhelm Isaak, der Vorsitzende des Schützenvereins von 1994 bis 2006.
11.06.2000
Von links nach rechts: Vorsitzender Wilhelm Isaak, Martin Frische, Siegfried Totter, Thorsten Gruhn, Dieter Hengst, Erich Gruhn, Wolfgang Pech, Thomas Schlak, Dietmar Fischer und Karsten Schlak.
Im Jahr 1999 feiert der Schützenverein sein 175. Jubiläum.
Zu diesem Anlass erschien nebenstehend abgebildete Festzeitschrift. Sie enthält liebevoll recherchierte Schriftbeiträge der Autoren Martin Frische und Wolfgang Pech (auch Redaktion). Viele historische Bilder laden zum Schmökern ein.
Die Westfalenpost veröffentlichte ebenfalls zum Jubiläum in ihrer Ausgabe vom 21. Mai einen ausführlichen Artikel zur Geschichte des Schützenvereins, der hier nun in Wort und Bild zitiert wird:
Meiningsen • (reb) Den Untergang der Monarchie in Deutschland hat er ebenso überlebt wie die Wirren der Weimarer Zeit, zwei Weltkriege und sogar das Vereinsverbot nach dem Ende der Naziherrschaft: Der Schützenverein Meiningsen-Epsingsen feiert in diesem Jahr sein 175. Bestehen.
Ein Jubiläum, auf welches die Bürger aus Meiningsen und Epsingsen stolz sein können. Denn daß der Schützenverein alle geschichtlichen Veränderungen überstehen konnte, ist vor allem der Bereitschaft vieler Schützenkameraden und Helfer zu verdanken, sich für das Gemeinwohl einzusetzen.
Heute kann der Verein auf 170 Mitglieder zählen, welche die Tradition der Heimatpflege und des Brauchtums in Tradition der Gründerväter fortführen. Deutlich weniger Bürger waren es hingegen, die im Juni 1824 zusammenkamen, um eine Schützengesellschaft aus der Taufe zu heben. Jeder Schütze zahlte damals für seinen Eintritt 15 Silbergroschen. Und um Ordnung zu garantieren, erstellten die Gründungsmitglieder eine Satzung. Darin war u. a. festgelegt, daß jeder Schütze ein viertel Pfund Pulver und 15 Kugeln unter die Vogelstange mitzubringen hatte.
Im Jahr 1858 schaffte die Schützengesellschaft ein eigenes Zelt und eine Fahne an. 1901 konnten die Kameraden eine kleine Halle am Dorfausgang errichten. Während des 1. Weltkriegs kam das Schützenwesen zum Erliegen, doch nach Kriegsende riefen die Bürger den Verein wieder ins Leben. In dieser Zeit erfolgte auch die Eintragung ins Vereinsregister in Soest. Den Bau einer Trinkhalle beschlossen die Schützen 1922 - das erste eigentliche Hallengebäude auf dem Schützenplatz.
Foto: Archiv
In den 20er Jahren packten die Schützenkameraden beim Bau der ersten Schützenhalle kräftig mit an. Hier einige Mitglieder beim Holzeinschlag für das Gebäude
1924 konnte der Schützenverein sein 100jähriges Jubiläum feiern. Ein Großereignis, zu dem man die Nachbarvereine einlud. Trotz wirtschaftlicher Krise war es 1935 möglich, ihre Halle zu vergrößern. Im 2. Weltkrieg fanden Versammlungen nur unregelmäßig, Feste gar nicht mehr statt. Im Mai 1945 wurde der Verein durch die Alliierten aufgelöst.
Foto: Archiv
Vor 50 Jahren waren sie das Königspaar in Meiningsen-Epsingsen: Karl-Wilhelm Böhmer und Margarete Hohoff.
Bereits zwei Jahre später versammelten sich die Schützen wieder, ab 1949 fanden Schützenfeste statt. Ein Jahr später erweiterte der Verein die Halle, die aber 1956 wegen der Ostflüchtlinge zum Auffanglager umfunktioniert wurde. Zum 150. Bestehen sanierten die Schützen in den 70er Jahren erneut ihr Domizil, in den 80ern erfolgte ebenfalls eine Renovierung. Heute ist der Verein aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken: Seit 1986 ist der Seniorennachmittag fester Bestandteil der Schützen, und auch am Erntedankfest beteiligen sie sich maßgeblich.
aus: Westfalenpost Nr. 117 PSW 3 - Tageszeitung für Stadt und Kreis Soest - Freitag, 21. Mai 1999