Der alte Kirchhof befindet sich in Meiningsen rund um die St. Matthias Kirche, einzelne Grabsteine sind noch heute erhalten.
Trotz seiner Erweiterung im Jahre 1859, 1/4 Morgen vom Borghofschen Hofe kam hinzu, reichte der Platz bald nicht mehr aus, und der damalige Pastor Geck teilte am 25.2.1886 dem Soester Magistrat als Kirchenpatron mit, dass der Kirchenvorstand wegen des "ausgenutzten" Kirchhofes beschließen werde, in diesem Jahr einen neuen Begräbnisplatz anzukaufen und den Ausbau des Küsterhauses noch aufzuschieben.
Pastor Geck war der Meinung, der alte Friedhof sei 900 Jahre genutzt und 30mal belegt worden, "die Särge in Stein und Wasser gesetzt würden, auch nur noch 3 oder 4 Gräber auf dem neuen Theile des Kirchhofes gemacht werden könnten."
Es wurde beschlossen, mit den Beerdigungen auf dem alten Friedhof an der Kirche zum Ende des Jahres aufzuhören, abgesehen von den Erbbegräbnissen "in welchen gegenwärtig noch Platz vorhanden ist".
Zwei Grundstücke kamen in die nähere Wahl, ein Pfarrgrundstück am Heswege und ein Grundstück des Landwirts Blumendeller hinter dem "Altengarten", am Wege nach Epsingsen.
"An letzterem führten sechs Wege vorbei, die bei Regen und Tauwetter viel Wasser führten, und der Hohlweg im Winter häufig voll Schnee lag ..." Mit dem Pfarrland ergaben sich Schwierigkeiten, weil es bis 1888 als Gartenland verpachtet war.
Dem Magistrat der Stadt Soest teilte Geck mit, "daß wir die Verhandlungen über den Umbau des hiesigen Küsterhauses seit Jahresanfang haben ruhen lassen, weil wir durch den Herrn Landrath zur Anlegung eines neuen Todtenhofes veranlaßt worden sind".
Am 31.10.1886 wurde vorgeschlagen, dass die in Meiningsen wohnenden Katholiken auch auf dem neuen Friedhof beerdigt werden sollten, jedoch gegen entsprechende Gebühren.
Das brachte den Kirchmeister auf die Idee, nicht einen kirchlichen, sondern kommunalen Friedhof anzulegen, und er beantragte, dass die politischen Gemeinden Meiningsen und Epsingsen das Grundstück kaufen sollten. So würde die Kirchenkasse nicht belastet.
Das Grundstück am Hesweg wurde durch den Soester Gerichtstaxator Teigelkampff für 1800 Mark vermessen. Das Presbyterium erhielt den Auftrag, beim Konsistorium in Münster die Genehmigung einzuholen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt, ferner verfügte das Konsistorium für die nicht zur Kirchengemeinde gehörenden Ortseingesessenen eine besondere "Grabstellengebührentaxe".
Zur Anlage des neuen Friedhofs wollte man das entsprechende Grundstück des Pfarrfonds am Hesweg nicht kaufen, sondern auf 6-12 Jahre pachten, eventuell so lange, wie es Friedhofszwecken diente. Dem Pfarrer sollten wegen der Entgehung seines Nießbrauchs an dem Grundstück jährlich zu Martini 72 Mark Pacht zustehen.
Auch dieser Plan fand nicht die Zustimmung der Kontrollinstanz in Münster. Die Gemeinde solle eine dem Nießbrauchsrecht entsprechend höhere Summe zahlen.
Am 24.4.1887 unterrichtete Pastor Geck den Kirchenvorstand über die Genehmigung und die Versammlung traf folgende Beschlüsse:
Bereits eine Woche später lagen Angebote für Drahtzaun und Tor vor, der Torpfeiler aus Sandstein sollte in Soest angekauft und dann aufgestellt werden.
Durch die neuen Pläne war die Kirchengemeinde in eine deutliche finanzielle Enge geraten, zeigt das Protokoll einer Versammlung am 19. Juni 1887. Der Landwirt Linnhoff hatte der Kirchengemeinde insgesamt 270,70 Mark zu 4% geliehen, damit Gebühren, Zeichnungen und Gutachten überhaupt bezahlt werden konnten.
Zur Einteilung des "Totenhofes" wurde beschlossen: "Zu Erbbegräbnissen soll eine Hälfte [...], und zwar die Westseite, an die Kauflustigen verkauft werde, und soll der Wert der Erbbegräbnisse nach dem Kaufpreis des Todtenhofes, der 1800 Mark gekostet hat, berechnet werden. Der aus sechs Beerdigungsstellen bestehende Begräbnisplatz für die Pfarrei soll auf dem Felde nächst beim Kreuze angelegt werden." In gleicher Größe soll auch der Platz für die Küsterei eingerichtet werden. Es soll ein Totengräber angestellt werden, am 18.April 1888 erschienen vier Bewerber. Die Brinksitzer (spätere Ansiedler im Dorf nannte man Brinksitzer oder Kötter) Borghoff und Michaelis sowie der Ackersmann Schenkel verlangten für das Ausheben eines kleinen Grabes 1,20 Mark, für ein großes 1,50 Mark. Schreiner Bals unterbot beide Arbeiten um je 6 Pfennig.
In der folgenden Sitzung wurde bekannt, daß der Landwirt Linnhoff der Kirchengemeinde nicht nur 270 Mark, sondern insgesamt 794,40 Mark zu 4% geliehen hatte. Die Zinsen konnten aus dem Verkauf zweier Grabstellen bezahlt werden.
Pastor Geck, der bisher die Friedhofsrechnungen geführt hatte, gab dieses Amt am 10.11.1888 an den Kirchenkassenrendanten Winkelmann in Soest ab. An diesen hatten auch die Käufer der Erbbegräbnisse mit jeweils 6 Grabstellen von nun an einen Betrag von 24,60 Mark zu zahlen.