15.04.1999
Haus Lenze. (Foto von
Dela Risse)
Wie der heutige Eigentümer Franz Lenze erzählt, soll das Haus Lenze, wenn man einmal vom Hof Henser absieht, das älteste Haus auf der Meiningserbauer sein, nachdem der Vorgängerbau im 18. Jahrhundert abbrannte.
Berichtet wird von dem ersten Franz Lenze auf der Bauer (1828-1918), der in zweiter Ehe die Witwe Lisette Junker geb. Jühe (1828-1913) heiratete.
Darauf folgte die Generation Franz Lenze (1876-1960) und Florentine geb. Hagedorn (1874-1939). Der Sohn aus dieser Ehe bekam ebenfalls den familientypischen Vornamen Franz (1896-1967) und heiratete später Minna Sievert aus Meiningsen (1897-1968). Sie war eine der Schwestern des bekannten Zimmermeisters Fritz Sievert, der älteren Meiningsern sicher in Erinnerung sein wird.
Die zuletzt genannten Eheleute Lenze sind die Eltern des heutigen Eigentümers Franz Lenze (geb. 1925), der verheiratet ist mit Evelin Michael (geb. 1931). Aus deren Ehe sind zwei Söhne hervorgegangen: Werner (geb. 1959), Kreisoberinspektor (Verwaltung) und Martin (geb. 1966), Dipl. ing. arch.
Der Vater Franz Lenze beschäftigt sich in seiner freien Zeit gern mit der Geschichte unseres Dorfes und weiß viel von den Vorfahren zu berichten.
Familie Lenze. (Foto von
Familie Lenze)
Zu dem Anwesen auf der Meiningserbauer gehören 3,08 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, davon sind 2,5 ha an Wilhelm Müller aus Meiningsen, Springstraße 8, verpachtet. Trecker, Miststreuer und Heuwender werden benutzt, um die restliche landwirtschaftliche Fläche zu bewirtschaften. Statt der drei Kühe, die früher gehalten wurden, betreut das Ehepaar Lenze heute eine kleine Schafherde.
In jungen Jahren arbeitete Franz Lenze in der Zimmerei seines Onkels Fritz Sievert in Meiningsen. Um seine Landwirtschaft im Nebenerwerb besser betreuen zu können, wechselte er wegen des Schichtdienstes zur Firma Rösler in Soest.
Eine besondere Ehrung erfuhr er dort nach dreißigjähriger Betriebszugehörigkeit im Jahre 1983.
Auszug aus dem speziellen Ablösungs-Plan
Provoriert auf Ablösung haben die Berechtigten. Der festgesetzte Jahreswert ist hiernach in seinem 22 2/9 fachen Betrage zu kapitalisieren und zwar dahin:
NR. 10. Der Ackerknecht Franz Lenze und dessen Ehefrau Marie geb. Lohmann zu Meiningser Bauer an die Pastorat jährlich
A. an die Pastorat jährlich:
a. Erbpachts Kanon zu Martini, Jahreswerth 3 Thl.
b. alle 5 Jahre 40 Stüber-20 Sgr.
Gewinngeld macht per Jahr 4 Sgr.
c. jährlich / Mähediensttag gegen Beköstigung 10 Sgr.
Summa 3 Thal. 14 Sgr.
Betrag des Ablösungs- Kapitals 77 Thal: 1 Sgr. 1 Stü.
B. an den Küster jährlich:
Zu Martini 35 Stüber gemein Geld
Jahreswerth 16 Sgr. 3 Stü.
Betrag des Ablösungs Kapitals 12 Thal. 1 Sgr. 1 Stü.
Soest, den 27. December 1873
Der Königliche Oeconomie-Kommissarius
Gez. Ehrhardt