In ihrer Samstag-Ausgabe vom 22. August 1999 berichtete die Westfalenpost über die Aktivitäten der Denkmaltechnischen Assistenten in und an der Kirche:
Meiningsen • (bhe) Maßarbeit in der Meiningser Kirche: 16 angehende Denkmaltechnische Assistenten vermessen das Gotteshaus und erstellen einen Schadensbericht.
Doris Glasl (20) und Nadine Wostke (21) sitzen in zwölf Metern Höhe auf verstaubtem Gebälk und ziehen die Köpfe ein. Während Doris wuchtige Kirchenbalken, die sich einen knappen Meter über dem Boden zusammenfügen, skizziert, strahlt Nadine mit einem kräftigen Scheinwerfer Holznägel an, um deren Qualität zu begutachten.
Die Oberstufe der Börde-Schüler, die seit August 1997 zu Denkmaltechnischen Assistenten ausgebildet werden, vermaß jetzt die Meiningser Matthias-Kirche. Jeden Morgen fuhren die 16 Schüler und ihre beiden Lehrer Achim Zickwolf und Wolfgang Born mit einem mit Messgeräten vollbepackten Bulli in das Dorf
Maßarbeit in der Meiningser Matthias-Kirche. Angehende Denkmaltechnische Assistenten nahmen das Gotteshaus genau unter die Lupe. Foto: Birgit Helmers
"Mit der Wirklichkeit vertraut werden" - so nennt Zickwolf das Ziel des Projekts. Für die Schüler heißt es nämlich, anstelle eines Praxistages pro Woche sechs Tage praktischer Arbeit am Stück von morgens acht Uhr bis abends 19 Uhr einzulegen.
Mit Reflektoren, Tachymetern, Lasergeräten, einem Endoskop und einer thermografischen Kamera wurden gnadenlos die Schwachstellen der um 1100 erbauten Kirche aufgedeckt.
Feuchtigkeitsschäden und statische Mängel listen die Schüler in einem Schadensbericht auf. "Wir haben festgestellt, dass das Holz teilweise verfault ist und die Nägel dadurch die Schieferplatten nicht mehr halten können", sagt Achim Zickwolf. Wenn Schieferplatten vom Turmhelm stürzen, wird er undicht, Wasser tröpfelt in die Kirche. Zickwolf: "Der Turmhelm muss erneuert werden". Die Sanierung der Kirche orientiert sich am Schadensbericht der Börde-Schüler.
Auf der Internet-Seite "www.meiningsen.de" können Informationen zur Baugeschichte eingeholt werden: Axel Heymann aktualisiert die weltweite Präsentation des Soester Ortsteils ständig (wir berichteten).
aus: "Westfalenpost" Nr. 194 PSW 4 - Tageszeitung für Stadt und Kreis Soest - Samstag, 21. August 1999